Tag der lesbischen Sichtbarkeit

Am 26. April wird der Tag der lesbischen Sichtbarkeit gefeiert. Worum geht es, und warum ist es wichtig, für die Sichtbarkeit von Lesben zu kämpfen?

2008 rief eine spanische LSBTIQ'LSBTIQ' oder ähnliche Zusammensetzungen dienen als Abkürzung für 'Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen'. 'Lsbtiq' steht entsprechend für 'lesbisch, schwul, bisexuell, trans-, intergeschlechtlich und queer'.-Organisation den "Día de la Visibilidad Lésbica" ins Leben. Seitdem findet er jedes Jahr auch in Deutschland und anderen Ländern statt.

Ziel des Tages ist es, lesbischeFrauen, die sich emotional und/oder sexuell in erster Linie zu Frauen hingezogen fühlen, bezeichnen sich häufig als lesbisch. Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und lesbische Vielfalt, Geschichte und Kultur zu feiern.

Traditionell wird der Tag der lesbischen Sichtbarkeit mit Dyke-Marches, Kiss-ins, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen und anderen Veranstaltungen und Kundgebungen begangen, die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum erzeugen sollen. 

Dieses Jahr müssen Organisator_innen aufgrund der Corona-Pandemie allerdings vor allem virtuell aktiv werden. So haben zum Beispiel mehrere Organisationen dazu aufgerufen, Bilder, Filme und Texte einzusenden, die am 26. April 2020 in den sozialen Medien publiziert werden sollen. 

Das Bundesministerium für Familie wird sich am 23. April 2020 an einer Online-Konferenz der LSBTI Intergroup des Europäischen Parlamentes und der Eurocentralasian Lesbian* Community, einem Netzwerk lesbischer Aktivist_innen, beteiligen.

Warum ist es wichtig, für die Sichtbarkeit von Lesben zu kämpfen?

Als Frauen und als homosexuelle'Homosexuell' (griech.'homos': gleich; lat. 'sexus': Geschlecht) ist ein historischer Begriff, der sexuelle Handlungen, Begehren und Beziehungen zwischen Angehörigen des gleichen Geschlechts beschreibt. Menschen gehören Lesben gleich zwei Gruppen an, die von DiskriminierungDiskriminierung (lat. 'discriminare': trennen, unterscheiden) bedeutet, dass Menschen schlechter behandelt werden oder Nachteile für sie bestehen, weil sie bestimmte Merkmale haben beziehungsweise ihnen diese Merkmale zugeschrieben werden. und Gewalt betroffen sind und die in der Gesellschaft oft "übersehen" werden.

Inter- und Transfeindlichkeit, Rassismus, Behindertenfeindlichkeit, Benachteiligungen aufgrund der sozialen Herkunft oder eines höheren Lebensalters können Ausschlüsse von Lesben noch verstärken. Für viele Lesben führt dies zur Angst, sich öffentlich zu outen, und zu Isolation und Einsamkeit.

Lesbische Sichtbarkeit zu schaffen, kann dem entgegenwirken. Lesbische Repräsentation auf den Straßen, in den Medien, am Arbeitsplatz und in der Schule kann Menschen empowern und lesbische CommunityDer Begriff 'Community' (dt.: Gemeinschaft, Gemeinde) bezeichnet eine Gruppe von Menschen, die sich aufgrund gemeinsamer Interessen, Eigenschaften oder Erfahrungen einander zugehörig fühlen. schaffen und stärken.

Sichtbarkeit führt auch zu mehr Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse und Rechte von lesbischen Frauen, die in allen Lebensbereichen und Gesetzgebungen mitberücksichtigt werden sollen. Beispielsweise werden lesbische Frauen in Bezug auf Elternschaft und Adoption weiterhin benachteiligt und sind in der Arbeitswelt, im Gesundheitssystem und auf der Straße Diskriminierung oder sogar Gewalt ausgesetzt.

Aktuelle Projekte des Bundesfamilienministeriums

Aus Anlass der deutschen EU-Ratspräsidentschaft plant das Bundesfamilienministerium eine internationale Konferenz zu Rechten von LSBTIQ in Europa. Schwerpunkt der Konferenz werden die Lebensrealitäten von lesbischen Frauen und RegenbogenfamilienAls Regenbogenfamilien werden Familien bezeichnet, in denen Kinder mit mindestens einem lsbtiq Elternteil aufwachsen. sein. 

Die Eurocentralasian Lesbian* Community (EL*C) hat hierzu im Vorfeld eine vom Bundefamilienministerium geförderte Studie zu den Rahmenbedingungen lesbischer Organisationen und Bewegungen sowie den Lebensrealitäten von Lesben innerhalb der Europäischen Union durchgeführt. 

Das Bundesfamilienministerium hat außerdem eine Studie zum "Bedarf der Sichtbarkeiten von LBTI-Frauen für die (europäischen) Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitiken" in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse beider Studien werden auf der Konferenz vorgestellt.