Qualität von Beratung und Fortbildung

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Das Dialogforum Geschlechtliche Vielfalt hat sich zu Qualitätsstandards für die Beratung verständigt und diese im Positionspapier „Gesetzlicher Beratungsanspruch für trans*-, intergeschlechtliche und/oder nicht-binäre Menschen und ihre Angehörigen“ veröffentlicht. 
Eine verlässliche und kompetente Beratungs- und Unterstützungslandschaft für trans*-, intergeschlechtliche und/oder nicht-binäre Menschen und deren Angehörige sollte nach Auffassung des Dialogforums

  • niedrigschwellig, barrierefrei, sichtbar, unabhängig von medizinischen Dienstleistern, regional und flächendeckend erreichbar und kostenfrei sein,
  • sowohl rechtliche als auch medizinische und psychosoziale Beratungsangebote abdecken,
  • die Kompetenzen bestehender Community und Peer-to-Peer basierter Beratungsangebote nutzen und stärken, auch weil deren Arbeit im Austausch mit Verantwortlichen im Gesundheitssystem unmittelbar zum Abbau von Diskriminierungen und steigender Akzeptanz führt und die fachmedizinische S2k-Leitlinie dies vorgibt,
  • auf einem tragfähigen Kompetenznetzwerk fußen, in dem die unterschiedlichen Anbieter ihren Schwerpunkten und Zuständigkeiten gemäß effizient zusammenwirken,
  • sicherstellen, dass insbesondere die Qualitätsmerkmale der spezifischen Transitions- und Detransitions-Beratung vonseiten der community-basierten Beratungsangebote verantwortet werden,
  • eine intersektionale, für Phänomene der Mehrfachdiskriminierung – z. B. Rassismus- oder Behinderungserfahrungen – sensible Beratung und Begleitung sicherstellen.

Fachverbände und Expert*innen bieten konkrete Handreichungen, die Impulse für die psychosoziale Beratung sowie die Fortbildung von Fachkräften geben können.

Die Einführung eines gesetzlichen Beratungsanspruchs wird durch verschiedene Gesetze und Beschlüsse der letzten Jahre politisch, gesellschaftlich und medizinisch gestützt.

Curricula für Fortbildungen

Der Leitfaden von 2019 richtet sich an Trainer*innen, die Beratungsangebote zu Trans*-Themen verbessern und Personal ausbilden wollen. Er enthält die Handlungsanleitung für eine Fortbildung, die die Kompetenz in professionellen Beratungseinrichtungen fördern soll.

Das Curriculum des Vereins intergeschlechtlicher Menschen IM e.V. von 2020 liefert die Basis für Fortbildungen von Berater*innen, die mit intergeschlechtlichen Menschen sowie deren Umfeld zusammenarbeiten. Damit reagieren die Herausgebenden auf den hohen Beratungsbedarf von intergeschlechtlichen Menschen bei gleichzeitig unzureichend vorhandenen Strukturen.

Der AWO Bundesverband e.V. hat ein Praxishandbuch entwickelt mit Leitfäden, einem Fortbildungs- und Coachingkonzept und weiteren Tipps zur Integration von geschlechtlicher Vielfalt in die Altenhilfe.

Qualitätsstandards für die Beratung zum Themenfeld lsbtiq

Im Zentrum der Publikation von 2015 steht die Frage, wie eine inter*-spezifische Beratung gestaltet sein muss, um den Interessen, Anliegen und Erwartungen von Inter* zu entsprechen und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Unter anderem wird der Ansatz der peer-Beratung diskutiert.

Die Publikation des Ministeriums für Kinder, Flüchtlinge, Frauen und Integration des Landes NRW von 2019 gibt Anregungen für die Arbeit in spezialisierten Beratungsstellen sowie in der Regelberatung. Es werden Hinweise für Qualitätssicherung auf den Ebenen von Strukturen, Prozessen und Ergebnissen aufgezeigt.

Die Publikation der Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen von 2012 liefert eine Zusammenstellung von Beratungsstandards im Kontext von LSBTI-Projekten. Die Standards beziehen sich auf strukturelle Rahmenbedingungen, die Beratung allgemein und LSBTI-spezifische Beratung im Besonderen.

In der Publikation des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg von 2017 finden sich Standards für die Beratungsarbeit sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung für psychosoziale Beratungsangebote für LSBTTIQ Menschen.

Basiswissen für den Beratungsalltag, Informationen und Materialien zu Themen rund um geschlechtliche Vielfalt finden Sie im Fachkräftebereich des Regenbogenportals.