Glossar

 „Nicht-binär“, „non-binary“ oder auch „genderqueer“ sind Selbstbezeichnungen für eine  Geschlechtsidentität, die sich nicht in der Gegenüberstellung von Mann oder Frau beschreiben lässt. Damit kann eine Geschlechtsidentität „zwischen“, „sowohl-als-auch“, „weder-noch“ oder „jenseits von“ männlich und weiblich gemeint sein.

Mehr als männlich oder weiblich – agender und andere Begriffe für nicht-binär 

Zugleich wird nicht-binär/non-binary auch als Oberbegriff für diverse andere Geschlechtsidentitäten verwendet, die nicht (nur) weiblich oder (nur) männlich sind (zum Beispiel „neutrois“, „agender“, „genderfluid“). Nicht-binäre Geschlechtsidentitäten ergeben sich in der Regel nicht aus bestimmten Körpermerkmalen, sondern aus dem eigenen Geschlechtsempfinden.

Gesellschaftliche Normen (lat. „norma“: Richtschnur, Regel) bezeichnen allgemein anerkannte, als verbindlich geltende Verhaltensregeln, die das Zusammenleben von Menschen organisieren. Normen reichen von starken und expliziten Verboten (Du sollst nicht töten!) bis zu impliziten und wenig verbindlichen Handlungsanweisen (Nachbar*innen grüßen einander).

Sie durchziehen alle Gesellschaftsbereiche und betreffen auch die Art und Weise, wie Geschlecht und Beziehungen zu leben sind. Geschlechternormen reichen von Körpernormen (Frauen sollten Brüste haben, Männer nicht) über Regeln zum Geschlechtsausdruck (Frauen dürfen Kleider tragen, Männer meistens nicht) bis zu Anweisungen über die Kommunikation (Männer sollten lauter reden als Frauen). Normen verändern sich im Laufe der Geschichte: Zum Beispiel ist die Regel, dass Männer Frauen die Tür aufhalten, heute weniger verbindlich als früher.

Normen werden (oft unbewusst) in Familien vermittelt, aber auch über Sprache, Medien und Gesetze festgeschrieben. Auch medizinische Diagnosen können Normen festlegen oder erhärten. Durch die Beschreibung bestimmter Eigenschaften oder Verhaltensweisen als „Krankheit“ werden diese aus dem „normalen“ Bereich einer Gesellschaft ausgegrenzt (zum Beispiel Intergeschlechtlichkeit, psychische Krankheiten und andere).

Wer von den Normen der eigenen Umgebung abweicht – zum Beispiel in Verhalten, Aussehen, Fähigkeiten oder Interessen –, kann Abwertung, Ausgrenzung oder andere Benachteiligung erfahren.


Disclaimer: Das Glossar erklärt im Regenbogenportal verwendete Begriffe. Die Erläuterungen erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.