Trans* Menschen respektvoll und solidarisch begegnen
Manche Menschen fühlen sich unsicher im Umgang mit trans* Menschen oder mit Personen, die sie geschlechtlich nicht einordnen können. Oder sie fragen sich, wie sie sich als Vereinskamerad*in, Verwandte*r oder Nachbar*in solidarisch und unterstützend verhalten können.

Eine gute Faustregel ist: In den meisten Fällen möchten transTransgeschlechtliche Menschen identifizieren sich nicht oder nicht nur mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.* Menschen so behandelt werden wie andere auch. Angestarrt oder lächerlich gemacht werden möchte niemand. Die wenigsten finden es angenehm, von Fremden nach den eigenen Geschlechtsorganen oder Sexualpraktiken gefragt zu werden. Und die Aussagen eines Menschen über sich selbst infrage zu stellen, ist immer unangebracht – das gilt für „Ich bin eine Frau“ genauso wie für „Ich bin Cellist“.
Sprechen und ansprechen
Um trans* Menschen respektvoll zu begegnen, sollten Sie in jedem Fall den Namen und das Pronomen benutzen, die Ihr Gegenüber für sich wählt. Das gilt selbstverständlich auch in ihrer*seiner Abwesenheit.
Wenn Sie nicht sicher sind, welche Anrede gewünscht ist, warten Sie ab, ob sich Ihr Gegenüber dazu äußert. Oder Sie können die Person selbst fragen: „Mein Pronomen ist übrigens ‚er‘. Welches darf ich für Sie verwenden?“
Sollte es zu einem Versprecher kommen, sollten Sie diesen korrigieren, um so die Wertschätzung auszudrücken, die Sie auch Ihnen gegenüber erwarten. Dies sollten Sie auch berücksichtigen, wenn sich Dritte im verwendeten Namen oder Pronomen irren.
Selbstbestimmung über persönliche Informationen
Trans* Menschen haben, wie alle, ein Recht auf Privatsphäre. Das gilt insbesondere für den Bereich von Körper und Sexualität. Auch Fragen nach dem „alten“ Namen oder Fotos „von früher“ empfinden die meisten trans* Menschen als unangenehm. Wer den Wunsch hat, solche Erinnerungen mit Ihnen zu teilen, wird es vermutlich von sich aus tun.
Und: Trans* Personen wissen selbst am besten, in welchen Situationen und in welchem Umfeld sie die eigene Transgeschlechtlichkeit ohne Nachteile offenlegen können. Sie sollten darum niemals einen anderen Menschen als trans* outen, außer Sie haben dessen Auftrag und/oder ausdrückliches Einverständnis für genau diesen Ort und Personenkreis.
Trans*-Solidarität jeden Tag
Respekt für trans* Menschen ist mehr als eine Frage der Etikette. Wenn Ihnen Solidarität wichtig ist, können Sie dies im Alltag in vielen Situationen zeigen – einige Anregungen bekommen Sie, indem Sie sich die folgenden Fragen stellen:
- Wie können wir Formulare so gestalten, dass Menschen aller GeschlechterGeschlecht ist in unserer Gesellschaft ein wichtiges Ordnungsprinzip und eine einflussreiche soziale Kategorie. Aber die Definitionen darüber, was Geschlecht eigentlich ausmacht, unterscheiden sich stark: … sie korrekt ausfüllen können und Anerkennung erfahren?
- Gibt es in meinem Umfeld Bemerkungen und Verhaltensweisen, die respektlos oder verletzend gegenüber trans* Menschen sind? Dienen zum Beispiel Männer in „Frauenkleidern“ als beliebte Lachnummer? Was kann ich sagen und tun, um dem etwas entgegenzusetzen?
- Wie können wir die Toiletten bei uns im Büro, in der Schule oder in der Kneipe so einrichten, dass auch Menschen mit untypischem GeschlechtsausdruckGeschlechtsausdruck bezeichnet die Art und Weise, wie Menschen ihre Geschlechtsidentität nach außen darstellen beziehungsweise sich geschlechtlich präsentieren. sie ohne Angst vor Anfeindung nutzen können?
Sicherlich fallen Ihnen weitere Situationen ein, in denen Sie dazu beitragen können, dass sich alle – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer GeschlechtsidentitätDie Geschlechtsidentität bezeichnet das Wissen und Empfinden eines Menschen über sein eigenes Geschlecht. oder ihrem Geschlechtsausdruck – frei entfalten können. Denn Gelegenheiten zu solidarischem Handeln bieten sich jeden Tag.